Immanuel KANT und die offenen Fragen „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Ohne Zweifel gehört Immanuel Kant (1724 – 1804) zu den bedeutendsten Denkern und Philosophen der europäischen Aufklärung. Seine Gedanken und Überlegungen zu zentralen Werten wie Menschenwürde, Moral und Völkerrecht und seine Erkenntnistheorie haben auch 300 Jahre nach seiner Geburt nichts von ihrer Aktualität und Dringlichkeit verloren. Von zentraler Bedeutung sind nach wie vor seine vier berühmten Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?“ Sie bildeten auch die Struktur einer sehenswerten Ausstellung in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle (24. November 2023 – 17. März 2024). Diese Präsentation mit ihren historischen Dokumenten, philosophischen Schriften, Kunstwerken und weiteren vielfältigen Artefakten ist der Ausgangspunkt für eine vertiefende Vorstellung des Lebens und der Bedeutung der Philosophie von Immanuel Kant. Die Handelsmetropole Königsberg war sein Lebensmittelpunkt. Hier verfasste er u.a. die in ihrer Zeit aufsehenerregende „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) sowie viel später die Schrift „Zum ewigen Frieden“ (1795). Mit all seinen Werken wollte der Aufklärer Kant zu aktiven, individuellen Denk-Prozessen und eigenständigem kreativen Handeln anregen. Erstaunlich ist dabei, wie aktuell und wegweisend seine Überlegungen heute noch sind und wie entscheidend sie sowohl bei der Formulierung des Deutschen Grundgesetzes als auch bei der Ausarbeitung der Charta der Vereinten Nationen waren. Daher lohnt eine Beschäftigung mit KANT – dem „Mann ohne Leben“, wie Heinrich Heine kritisch bemerkte – allemal!
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht Wer krank ist oder durch einen Unfall handlungsunfähig, braucht eine Person, die ihn vertreten darf, vorübergehend oder auf Dauer. Entweder wird ein gerichtlicher Betreuer bestellt. Oder man hat selber durch eine Vorsorgevollmacht vorgesorgt, dass einen eine Vertrauensperson betreuen darf. Patientenverfügung bedeutet, wie möchten Sie im Fall einer schweren Krankheit (nicht mehr) behandelt werden. Und dafür brauchen Sie wieder die Vertrauensperson, die Ihre Wünsche durchsetzt. Zur Vorsorge gehört auch eine erbrechtliche Regelung. Das Testament wird kurz erklärt. Wie man alles am Besten macht und worauf man achten sollte, wird in diesem Vortrag erläutert. Die erfahrene Rechtsanwältin erklärt es anhand von Beispielen aus dem wirklichen Leben. Es werden auch Tipps gegeben. Das Motto der Referentin „Einfach -für Sie-verständlich“ garantiert, dass das Thema auch für Laien wie Sie verständlich dargestellt wird. Und bringen Sie Fragen mit. Sie werden gerne beantwortet. Die Referentin ist seit 30 Jahren als Rechtsanwältin tätig. Seit 2012 hat Sie sich auf das Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht spezialisiert.
Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) – umgangssprachlich auch als „Heizungsgesetz“ bekannt – schreibt vor, dass künftig bei der Installation oder dem Austausch von Heizungsanlagen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie genutzt werden müssen. Andreas Hofheinz von der Landesenergieagentur Hessen zeigt auf, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dieses Ziel zu erreichen. Welche Technologieoptionen gibt es? Kann eine Kombination mit einer Bestandsanlage als „hybrides“ System gelingen? Welche Fristen, Ausnahmefälle und Fördermöglichkeiten gibt es beim Heizungstausch? Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe ‚Energiewende Zuhause‘. Diese gibt praxisnahe Antworten auf zentrale Fragen der Energiewende. Von September 2024 bis Februar 2025 finden insgesamt sechs Termine an jeweils einem Dienstag im Monat statt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement und Klimaanpassungsmanagement der Stadt Hanau statt.
Was ist eigentlich Geschichte? Wer „macht“ Geschichte? Welche Erinnerungen – und von wem – haben einen Platz und welche nicht? Und was hat das mit einer demokratischen Gesellschaft zu tun? Diesen Fragen geht der Bildungsurlaub „Wissensrouten – Religiöses Leben in Hanau“ nach. Reliogiöse Gemeinschaften sind ein Teil der Hanauer Stadtgesellschaft. Nirgends ist das so deutlich sichtbar wie in der Teilung zwischen Altstadt und Neustadt. Aber auch heute nehmen zahlreiche religiöse Gemeinschaften am Alltag in der Hanauer Stadtgesellschaft teil. Von jüdischen Gemeinde, über Christliche Kirchen und muslimische Gemeinden - Wer sind die Menschen, die sich in diesen Gemeinschaften engagieren? Auf welche Geschichte schauen sie in der Stadt zurück? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen diesen Gemeinschaften? Die Wissensrouten geben Ihnen die Möglichkeit zur Thematik Religiöses Leben zu recherchieren, Interviews zu führen und sich mit einem eigenen selbstbestimmten Fokus mit der Geschichte und Gegenwart in der Stadt auseinanderzusetzen. Ihre Entdeckungen bereiten Sie mit der Methode des medialen Geschichtenerzählens auf. Dafür machen Sie sich mit den Arbeitstechniken für eine multimediale Produktion vertraut, verfassen Texte und trainieren, diese mediengerecht zu sprechen und aufzunehmen. Im Anschluss setzen Sie die einzelnen Bestandteile zu einem Medienbeitrag zusammen und lernen nebenbei die Geschichten interessanter Menschen kennen. Nach dem Bildungsurlaub werden Ihre Beträge auf Wissensrouten-karte.de veröffentlicht. Dort ist die eigens dafür erstellte Online-Landkarte des Hessischen Volkshochschulenverbands zu finden. Die Ergebnisse Ihrer Recherche sind so öffentlich zugänglichen und tragen zum Angebot an Medien über unsere Stadt und ihre Bürger bei. Die Seminarwoche ist als Bildungsurlaub anerkannt und für jeden frei buchbar. Die Teilnahme ist gebührenfrei durch Förderung aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025.
„Kreuz im Gebirge“, der sogenannte Tetschener Altar Vortrag zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 – 1840) Friedrichs Gemälde „Kreuz im Gebirge“, das er an Weihnachten 1808 in seinem Atelier ausstellte, gilt heute als Ikone der Malerei der Romantik. In seiner Zeit löste es jedoch innerhalb des Freundeskreises des Malers und der Dresdner Öffentlichkeit einen heftigen Disput aus, ob Landschaft religiöse Inhalte transportieren kann und auf welche Weise. Seit 1921 gehört es in den Besitz der Dresdner Gemäldegalerie und hängt heute in der Galerie Neuer Meister. Zuvor war es Teil der Sammlung des Grafen Franz von Thun-Hohenstein und schmückte das Schlafzimmer seiner Gattin auf Schloss Tetschen, welches zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern Nordböhmens zählt und auf einer Felszunge über der Mündung des Flusses Polzen in die Elbe malerisch gelegen ist. C. D. Friedrich selbst verteidigte sein Bild und damit seine Kunst mit großer emotionaler Ernsthaftigkeit in einem Brief, der sich im Besitz des Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt befindet und der von August bis November 2024 im Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt am Main am Hirschgraben 21 -25 öffentlich ausgestellt ist. Der Vortrag stellt die bis heute andauernden Debatten und Interpretationen des Bildes „Kreuz im Gebirge“ vor und widmet sich darüber hinaus einigen weiteren berühmten Gemälden des Malers wie „Mönch am Meer“, „Der Wanderer über dem Nebelmeer“, „Kreidefelsen auf Rügen“, versteht sich aber nicht als Überblicksvortrag, der das gesamte Schaffen Friedrichs vorstellt.
Steigende Energiepreise, Reduzierung des CO2-Ausstoßes, sichere Energieversorgung... Gründe für eine eigene Solaranlage gibt es genug. Aber kann ich eine solche Anlage auf meinem Dach installieren? Was muss ich dabei beachten? Mit welchen Kosten muss ich rechnen und welche staatlichen Förderungen gibt es? Lohnt sich Solarthermie? Über all diese Fragen soll an diesem Abend informiert und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe ‚Energiewende Zuhause‘. Diese gibt praxisnahe Antworten auf zentrale Fragen der Energiewende. Von September 2024 bis Februar 2025 finden insgesamt sechs Termine an jeweils einem Dienstag im Monat statt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement und Klimaanpassungsmanagement der Stadt Hanau statt.
Der Ingenieur und Experte für nachhaltige Heizsysteme Sebastian Valouch berichtet über seine Erfahrungen bei der Umrüstung eines ungedämmten Altbaus aus dem Jahr 1904 auf eine effiziente Wärmepumpe. Seit drei Jahren heizt er mit dieser Methode und belegt, dass moderne Wärmepumpentechnik auch in Altbauten effizient funktionieren kann. Valouch, Mitglied von Engineers for Future, gibt konkrete Einblicke in die Planung und Umsetzung und zeigt, dass der Umstieg auf eine Wärmepumpe auch ohne umfangreiche Vorkenntnisse möglich ist. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Hausbesitzer*innen als auch an Mieter*innen und räumt mit gängigen Mythen rund um die Wärmepumpe auf. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Wärmepumpen nur für Neubauten geeignet sind, zeigt Valouch auf, dass diese Heizmethode auch im Altbau eine effiziente und klimafreundliche Lösung sein kann. Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe ‚Energiewende Zuhause‘. Diese gibt praxisnahe Antworten auf zentrale Fragen der Energiewende. Von September 2024 bis Februar 2025 finden insgesamt sechs Termine an jeweils einem Dienstag im Monat statt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement und Klimaanpassungsmanagement der Stadt Hanau statt.
Vortrag am Dienstag, 28. Januar 2025 2024 jährte sich Immanuel Kants Geburtstag (1724-1804) zum 300. Mal. Einige Begriffe seiner Philosophie sind heute in aller Munde: Der „kategorische Imperativ“, die „Menschenwürde“ und „Autonomie“, der „ewige Friede“ oder auch das „Ding an sich“. Aber schon seine Zeitgenossen hatten große Verständnisschwierigkeiten mit den Grundlagen seiner Philosophie, als 1781 sein erstes Hauptwerk „Die Kritik der reinen Vernunft“ erschien. Erst einige Zeit nach dem Erscheinen dieses gewaltigen philosophischen Werks erkannten die Intellektuellen Ende des 18. Jahrhunderts, welche Bedeutung das neue Denken Kants hatte. „Alles zermalmend“ schrieb Moses Mendelssohn, „Zerstörer im Reiche der Gedanken“ urteilte Heinrich Heine, Schelling nannte seine Leistung „das reine Gold der Philosophie“. Aber worin bestand eigentlich das Umstürzlerische seines Denkens? Was war die so genannte „kopernikanische Wende“, die Kant in Anlehnung an Kopernikus’ Revolution der Planetenbetrachtung für sich selbst in Anspruch nahm? Welche Gedanken Kants haben das Menschenbild grundsätzlich verändert? - In dem Vortrag werden die Grundgedanken Kants und ihre revolutionäre Kraft dargestellt. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Viele Gründe sprechen für mehr Grün am Gebäude: Pflanzen kühlen ihre Umgebung und verbessern das Mikroklima. Sie fördern die Artenvielfalt und werten das Wohn- und Arbeitsumfeld auf. Zudem produzieren sie Sauerstoff, binden Schadstoffe und verbessern die Luftqualität in der Stadt. Begrünte Gebäude schützen vor Hitze, senken die Innentemperaturen und verbessern die Energiebilanz durch natürliche Wärmedämmung. Außerdem lassen sie bei Starkregen das Wasser schneller versickern, mindern die Überschwemmungsgefahr und reduzieren Abwassergebühren. In der Veranstaltung erfahren Sie, wie Sie auf Ihrem privaten Grundstück durch Dach- und Fassadenbegrünung, Flächenentsiegelung und naturnahe Gartengestaltung einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung leisten können. Sie lernen, wie Sie Gebäudebegrünungen selbst umsetzen können und erhalten wertvolle Tipps, worauf Sie dabei achten müssen. Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe ‚Energiewende Zuhause‘. Diese gibt praxisnahe Antworten auf zentrale Fragen der Energiewende. Von September 2024 bis Februar 2025 finden insgesamt sechs Termine an jeweils einem Dienstag im Monat statt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement und Klimaanpassungsmanagement der Stadt Hanau statt.
Vortrag am Dienstag, 4. Februar 2025 „Ich 70 Jahre und nicht vorbestraft. Ich bin Jude, wenn Sie so wollen: deutscher Jude!“, so stellte sich der Hanauer Verleger Karl Schustek im Jahr 1963 bei Gericht vor. Man hatte ihn, den zurückgekehrten Emigranten, wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften angeklagt. Das Verfahren fand in der Bundesrepublik große Beachtung, bis hinein ins junge Medium Fernsehen. Dies jedoch nicht ohne unterschwellig antisemitische Begleittöne: Der Jude als Verbreiter von Schmutz- und Schundliteratur war auch in der demokratischen Bundesrepublik ein verbreitetes Narrativ. Der Vortrag wirft angesichts des „neuen“ Antisemitismus unserer Tage einen Blick in diese „Wirtschaftswunderzeit“ und zeichnet den Lebensweg Karl Schusteks (1894-1972) auf. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 11. Februar 2025 Seit dem Buch „Der fremde Ferdinand“ ist das enfant terrible der Familie ans Licht der Öffentlichkeit getreten. Heiner Boehncke erzählt die spannende Wiederentdeckung des „verlorenen“ Bruders Ferdinand Grimm (1788-1845) und liest die schönsten Stellen aus seinem umfangreichen Werk. Es hat sich herausgestellt, dass der bitterarme Ferdinand im Gegensatz zu seinen Brüdern Jacob und Wilhelm tatsächlich in ganz Deutschland auf der Suche nach Sagen und Märchen herumgewandert ist. Und auch die Geschichte seines traurigen Todes in Wolfenbüttel kann auf neue Weise erzählt werden. Und wenn man bedenkt, dass er ein großer Freund und Kenner von Wäldern, Vögeln und anderen Tieren war, dann hört sich seine Lebensgeschichte wie ein weiteres Märchen der Brüder Grimm an. Alle kleinen und großen Märchenfreunde und Freundinnen sind herzlich eingeladen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 13. Februar 2025 „Rachel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen“ (Jeremia 31,15). Dieser Text steht auf dem Gedenkstein von 1964 in der Nordstraße, vormals Judengasse. Die Inschrift berührt wie das Schicksal der Menschen, die die Deportationen aus Hanau während der NS-Zeit nicht überlebt haben. Viele Hanauer nehmen vielleicht an, dass die am 10. November 1938 zerstörte jüdische Synagoge genau an diesem Ort stand. Aber sie stand gegenüber dem Gedenkstein in der Straßenbiegung, von ihr ist nichts erhalten geblieben. So stellt sich die Frage, wo war ihr tatsächlicher Standort, wie sah sie aus? 1608 ist die Synagoge, das jüdische Gotteshaus, im Zentrum des neu entstandenen Hanauer Judengettos errichtet worden. Sie war für 330 Jahre, bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten, der Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Hanau. Moritz Daniel Oppenheim, der berühmte Maler des jüdischen Lebens, wurde 1800 in der Judengasse geboren. Einige Gemälde von ihm zeigen vermutlich Szenen in der Hanauer Synagoge. Bei ihren Recherchen fand die Referentin Dokumente, welche über die Geschichte des Schicksals der Synagoge und der jüdischen Gemeinde vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Existenz berichten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Lesung am Dienstag, 18. Februar 2025 Die jüdische Dichterin Mascha Kaléko (1907-1975) gehört zu den bekanntesten deutschen Dichterinnen, berühmt geworden Ende der zwanziger Jahre mit ihren Alltagsgedichten aus der Großstadt Berlin. Ihr literarisches Werk spiegelt sehr deutlich ihr persönliches Erleben von Heimatlosigkeit und Vertreibung, ist aber auch immer gekennzeichnet durch ein humorvolles, ironisches Augenzwinkern in der Tradition Heinrich Heines. Die Lesung präsentiert ihre Biografie, illustriert mit Hilfe vieler Gedichte. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 25. Februar 2025 Für Jugendliche waren die 1950er-Jahre eine kulturell öde Zeit. Das betraf allerdings nicht die Hochkultur: Dirigenten wie Furtwängler oder Karajan, die unter der NS-Diktatur groß geworden waren, traten vor einem begeisterten Publikum nach wie vor auf. Die so oft apostrophierte „Stunde Null“ hat es in Wirklichkeit nie gegeben! Die Heranwachsenden sprach das aber überhaupt nicht an. Die in demokratischen Jugendbünden engagierten Jugendlichen (der Vortragende bei den Pfadfindern BdP) sangen Wanderlieder, aber das konnte es auf die Dauer doch nicht sein, irgendetwas fehlte... Die „Erlösung“ brachten Jazz und Rock `n Roll. Das war es! Spontan gründeten sich Schüler-Jazzbands, aber von den Schulen jener Zeit wurden sie kritisch, ablehnend, ja sogar feindlich gesehen. Da bedurfte es einiger Winkelzüge, bis Jazz an der Hohen Landesschule geduldet wurde. Der Vortragende war selbst in der blühenden Hanauer Jazzszene der 50er-Jahre aktiv. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Technikvortrag am Donnerstag, 27. Februar 2025 Der Wandel ist die einzige Konstante, besonders wenn es um unser Klima geht. In den 4,5 Milliarden Jahren der Erdgeschichte hat das Klima immer wieder spektakuläre Veränderungen durchlaufen. Die beeindruckenden Überreste der letzten Eiszeit sind noch heute in vielen Teilen der Welt sichtbar. Nun sind es auch unsere eigenen Handlungen, die das Klima zunehmend formen und zu leidenschaftlichen Debatten führen. Dr. Steffen Hasenzahl wird in seinem fesselnden Vortrag die faszinierenden physikalischen, chemischen und biologischen Einflussfaktoren auf das Klima unseres Planeten beleuchten. Lassen Sie sich inspirieren! Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 4. März 2025 Abgabenregister aus dem 16. Jahrhundert belegen, dass zahlreiche Familien aus Hanau Weinberge in Hörstein besaßen. Auch das Hanauer Hospital besaß (vermutlich aus Schenkungen) Weingärten in Hörstein. Aus dem 18. Jahrhundert ist überliefert, dass die Beamten des gräflich-hanauischen Hofes große Mengen Wein in Hörstein, Michelbach und Wasserlos kauften. König Gustav Adolf von Schweden traf am 15. November 1631 in dem durch seine Truppen bereits besetzten Hanau ein und stieg gemeinsam mit der nach Hanau gereisten Königin im gräflichen Stadtschloss ab. Schwedische Truppen hatten bei der Einnahme der Stadt erhebliche Schäden angerichtet, auch Hanauer Männer mussten ihr Leben lassen. Der König, um Wiedergutmachung bemüht, erklärte kurzerhand die bislang dem Kloster Seligenstadt gehörenden Weinberge im nahen Hörstein für erobert und schenkte diese zur Unterstützung der Armen in Hanau dem Hospital und der Kirche in der Altstadt. Diese Schenkung hatte zwar keinen Bestand, die hieraus entstandenen Akten bieten heute aber einen besonderen Aspekt der Geschichte Hanaus im Dreißigjährigen Krieg. Der Vortrag wird mit zahlreichen Abbildungen und Zitaten an wein-historische Verbindungen der Stadt Hanau zum unterfränkischen Umland erinnern. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 11. März 2025 Kaum eine Stadt vergleichbarer Größe konnte bis zu ihrer Zerstörung 1945 so viele Bildpostkarten mit den unterschiedlichsten Motiven aufweisen wie Hanau. Sicherlich lag ein Grund in der hohen Zahl von Soldaten, die in der Garnisonstadt mit mehreren Kasernen weilten und Bildkartengrüße an ihre Verwandten und Freunde schickten. Zahlreiche Sammlungen von Postkarten und Bildpostkarten befinden sich in privatem Besitz in Hanau. Aus einer der größten Privatsammlungen, der von Siegmund Urff, wird eine Auswahl im Vortrag gezeigt werden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 18. März 2025 Im Jahr 2025 ist es 80 Jahre her, dass Hanau am Ende des bereits verlorenen Zweiten Weltkriegs nach mehreren vorangegangenen Angriffen in den Morgenstunden des 19. März 1945 von Bombern der Royal Air Force buchstäblich dem Boden gleichgemacht wurde. Seither gedenkt die Stadt alljährlich dieses fatalen Ereignisses und der über zweieinhalbtausend Toten des Luftkriegs. Dieses Gedenken hat sich in den acht Jahrzehnten seit dem Ereignis deutlich verändert. Die Generation derer, die das alte Hanau noch kannten, ist dabei sich zu verabschieden. Neue Generationen sind nachgewachsen, welche ihre ganz eigene Beziehung zu dieser Stadt und zu diesem Ereignis entwickelt haben. Doch nicht nur das Verhältnis der Bürger zu diesem größten Unglück, welches je über Hanau gekommen ist, hat sich verändert. Auch unsere Kenntnisse über die Hintergründe einer Kriegführung, die nicht mehr zwischen zivilen und militärischen Zielen unterscheidet und deren Bewertung sind heute anders als 1945. Der Vortrag versucht, diese Entwicklung nachzuzeichnen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht
Das „Dritte Reich“, der Zweite Weltkrieg und der Holocaust bieten den zentralen Erzählstoff zahlreicher Filme und Fernsehserien. Immer wieder werden neue Filme gedreht, die sich der Ereignisse von der Weimarer Republik bis hin zum Ende des Krieges 1945 annehmen und mal mehr und mal weniger seriös die historischen Ereignisse aufgreifen, verarbeiten und interpretieren. Dabei spielen die Ästhetisierung des Geschehenen, die Erzählperspektive sowie die Frage nach einer authentischen Darstellung der Vergangenheit eine zentrale Rolle. In der Vortragsreihe „Vergangenheitsbewältigung im Film“ sollen insgesamt vier Filme zu drei zentralen Themen aufgegriffen, beleuchtet und diskutiert werden. Die Ehe der Maria Braun: Die Rolle der Verführung im Zweiten Weltkrieg In Rainer Werner Fassbinders Film Die Ehe der Maria Braun steht das Leben Maria Brauns vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg im Mittelpunkt. Scheinbar politisch „neutral“ erlebt sie den Aufstieg und den Untergang des Dritten Reichs. Ihr Charakter zeichnet sich durch eine komplexe Anpassungsfähigkeit sowie durch einen materialistisch geprägten Überlebenswillen aus. An diesem Abend betrachten wir die Figur Maria Braun als eine Allegorie Deutschlands. Es wird Fassbinders Erzählweise analysiert und die Rolle von Frauen im Kontext von Krieg und Wiederaufbau diskutiert. Gebührenfreie Veranstaltung; Anmeldung erforderlich.
Vortrag am Dienstag, 25. März 2025 Im Sommer 1944 begann mit der Landung der Briten, Kanadier und Amerikaner in der Normandie (6. Juni) sowie der Sommeroffensive der Sowjetarmee das letzte Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Im Osten mussten die deutschen Truppen nach der Niederlage in Stalingrad fast ständig zurückweichen. Ende August 1944 war die Heeresgruppe Mitte der Wehrmacht zerschlagen, und im Januar 1945 war Ostpreußen abgeschnitten. Bis Mitte März 1945 hatten die Westalliierten den Rhein erreicht. Hier sollte ihr Vormarsch gestoppt werden. Allerdings verfügten die deutschen Einheiten weder über die volle Sollstärke noch über ausreichende Bewaffnung, Munition und Treibstoff. Auf alliierter Seite standen ihnen hingegen gut ausgerüstete und versorgte Divisionen gegenüber. In den Abendstunden des 22. März 1945 erreichte die US-Armee bei Oppenheim den Rhein, setzte sofort über und bildete einen Brückenkopf, der in den nächsten Tagen als Ausgangspunkt zur raschen Eroberung des Rhein-Main-Gebietes diente. Der Referent wird in diesem Vortrag den Verlauf der militärischen Aktionen, die Nöte der Bevölkerung und die Sinnlosigkeit des deutschen militärischen Widerstands verdeutlichen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Grundlagen des Erbrechts Wie vererben Sie Ihr Vermögen an den Richtigen. Die Grundlagen werden anschaulich anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben erläutert. - Testament und Co. - Gesetzliches Erbrecht - Pflichtteil - Familienerbrecht - Beispiele für Erbfolgen Die Referentin ist seit 30 Jahren als Rechtsanwältin und in der Erwachsenenbildung tätig.
Vortrag am Dienstag, 1. April 2025 Nach dem 19. März prägten Brandruinen und Notbauten für viele Jahre das Hanauer Stadtbild. Anfangs unvorstellbar, entstand aus den Trümmern binnen zwei Jahrzehnten eine moderne Stadt mit wenigen historischen Bauten. Der Vortrag blickt auf die Konzepte des Wiederaufbaus, Diskussionen über das Gesicht der Stadt und den Versuch der Entscheidungsträger, einen Kompromiss zwischen modernen Zweckbauten im Wohnungs- und Schulsektor und einer Anknüpfung an die bauliche Vergangenheit bei Kirchen, Plätzen und Rathäusern zu finden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 22. April 2025 Kriege, Hungersnöte, Unterdrückung und die dadurch verursachte katastrophale wirtschaftliche Lage der Bevölkerung führten dazu, dass viele Menschen im 18. Jahrhundert nur noch die Auswanderung als letzte Möglichkeit sahen, der Misere zu entkommen. „Es ist nicht wie bey Euch, das die Herrschaft die Untertanen plaget“, schrieb der im Jahr 1751 aus dem Odenwald ausgewanderte Johannes Hayn in einem Brief an die alte Heimat. Berichte über ein besseres Leben, genügend Land, weniger Steuern und keine Unterdrückung machten insbesondere die englischen Kolonien in Nordamerika zu einem verlockenden Ziel - so auch für viele Familien aus dem heutigen Flörsbachtal. Überlieferungen von Zeitzeugen aus Flörsbach und Kempfenbrunn geben Einblicke in die Gründe der Auswanderung, die Vorbereitungen und die lange (und gefährliche) Reise über den Atlantik. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
„Sein Gesicht hat den schmerzlichen Ausdruck unserer Zeit.“ Zwei Meisterwerke und ihre interessante (wechselvolle) Geschichte Nur wenige Wochen vor seinem Tod am 28. Juli 1890 porträtierte Vincent van Gogh seinen damaligen Arzt Dr. Paul-Ferdinand Gachet im französischen Auvers-sur-Oise. Es entstanden zwei Fassungen: eine gehörte dem Nervenarzt, die andere dem Maler. Schon im Juni 1890 hatte Vincent an seinen Bruder Theo geschrieben: „Herr Gachet ist fanatisch auf das Portrait versessen. Er will, dass ich unter allen Umständen, wenn ich es kann, ein Portrait für ihn fertigmache und zwar genau das, das ich jetzt male.“ Der Vortrag zeichnet die wechselvolle Geschichte der Bilder nach, die zumindest in einem Fall von äußerst interessanten Besitzerwechseln gekennzeichnet ist, die auf besondere Weise mit Kulturpolitik und Kommerz des 20. Jahrhunderts verknüpft ist. Darin bewahrheitet sich auch der Satz des britischen Kunsthistorikers Michael Baxandall: „Gemälde sind unter anderem versteinerte Formen des ökonomischen Lebens.“ Nehmen Sie also teil an einer Spurensuche der besonderen Art!
Vortragsreihe Vergangenheitsbewältigung im Film Das „Dritte Reich“, der Zweite Weltkrieg und der Holocaust bieten den zentralen Erzählstoff zahlreicher Filme und Fernsehserien. Immer wieder werden neue Filme gedreht, die sich der Ereignisse von der Weimarer Republik bis hin zum Ende des Krieges 1945 annehmen und mal mehr und mal weniger seriös die historischen Ereignisse aufgreifen, verarbeiten und interpretieren. Dabei spielen die Ästhetisierung des Geschehenen, die Erzählperspektive sowie die Frage nach einer authentischen Darstellung der Vergangenheit eine zentrale Rolle. In der Vortragsreihe „Vergangenheitsbewältigung im Film“ sollen insgesamt vier Filme zu drei zentralen Themen aufgegriffen, beleuchtet und diskutiert werden. Der Holocaust und seine filmische Repräsentation Claude Lanzmanns Dokumentarfilm Shoah gilt als Meilenstein in der Darstellung des Holocaust. Am zweiten Abend beleuchten wir die einzigartige Herangehensweise des Films, der ohne Archivbilder auskommt, und diskutieren die ethischen und ästhetischen Herausforderungen der Holocaust-Repräsentation im Film. Durch Zeitzeugenberichte, die Analyse von Historikern und politischen Akteuren der Zeit, stellt Lanzmann die Frage des „Warums?“ zurück und konzentriert sich auf das „Wie?“. Wie war es den Nationalsozialisten möglich, die Massenvernichtung von über sechs Millionen Menschen zu orchestrieren? Wie viel hat die Zivilbevölkerung, nicht nur in Deutschland, wirklich gewusst? Und was passierte mit den Orten des unfassbaren Grauens nach dem Krieg? Es wird untersucht, wie Lanzmann sich zur Darstellung der filmischen Repräsentation positioniert und wie er es schafft, auch ohne Archivbilder des Grauens eindringlich und deutlich zu machen, was in den Vernichtungslagern wirklich geschah. In der Vortragsreihe werden Ausschnitte aus den genannten Filmen gezeigt. Es empfiehlt sich jedoch, diese vorab in ihrer Gänze anzuschauen. Gebührenfreie Veranstaltung; Anmeldung erforderlich.
Vortrag am Dienstag, 29. April 2025 Wir leben in turbulenten Zeiten, in denen sich die Macht- und Kräfteverhältnisse im globalen Maßstab radikal verändern. Dazu gehört die Verlagerung des Schwerpunkts der Weltwirtschaft und der Weltpolitik vom Atlantik zum Pazifik vor allem durch den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg Chinas zu einer Weltmacht. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 6. Mai 2025 Im Jahre 2005 geschah etwas, was kaum für möglich gehalten wurde: In Hanau gründete sich zum dritten Mal in der Geschichte der Stadt eine Jüdische Gemeinde. Erfahren Sie aus erster Hand, wie es um das jüdische Leben bis dahin bestellt war, wie es zur Neugründung kommen konnte und wie sich die Gemeinde seither entwickelt hat. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortragsreihe Vergangenheitsbewältigung im Film Das „Dritte Reich“, der Zweite Weltkrieg und der Holocaust bieten den zentralen Erzählstoff zahlreicher Filme und Fernsehserien. Immer wieder werden neue Filme gedreht, die sich der Ereignisse von der Weimarer Republik bis hin zum Ende des Krieges 1945 annehmen und mal mehr und mal weniger seriös die historischen Ereignisse aufgreifen, verarbeiten und interpretieren. Dabei spielen die Ästhetisierung des Geschehenen, die Erzählperspektive sowie die Frage nach einer authentischen Darstellung der Vergangenheit eine zentrale Rolle. In der Vortragsreihe „Vergangenheitsbewältigung im Film“ sollen insgesamt vier Filme zu drei zentralen Themen aufgegriffen, beleuchtet und diskutiert werden. Keine historische Person wurde und wird so oft in Filmen dargestellt wie Adolf Hitler. Von Anthony Hopkins, Bruno Ganz bis zu Helge Schneider. Hitler wird immer wieder in den Mittelpunkt gerückt. Doch wie kritisch sind diese Darstellungen und geben sie wirklich Aufschluss darüber, wer dieser Hitler wirklich war, oder reproduzieren sie lediglich die Nationalsozialistische Ästhetik und das Mysterium, das die Nazis rund um den Führerkult inszenierten? Am dritten Abend wird die Darstellung Hitlers in Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“ mit der Darstellung Hitlers in Dani Levys „Mein Führer - die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ kontrastiert und untersucht, wie Hitler im Film dargestellt wird, welche Mythen perpetuiert werden und ob es möglich ist historisch fundierte Einblicke in die Handlungsweisen Hitlers zu geben. In der Vortragsreihe werden Ausschnitte aus den genannten Filmen gezeigt. Es empfiehlt sich jedoch, diese vorab in ihrer Gänze anzuschauen. Gebührenfreie Veranstaltung; Anmeldung erforderlich.
Vortrag am Dienstag, 13. Mai 2025 Der Main-Kinzig-Kreis hat im Jahr 2024 auf sein 50jähriges Bestehen zurückgeblickt. Und manche glauben, er sei eine Erfindung unserer Zeit und seine Entstehung wäre das Ergebnis des Zusammenwirkens einiger Kommunalpolitiker mit der Wiesbadener Ministerialbürokratie gewesen. Doch weit gefehlt, der Main-Kinzig-Kreis hat einen augenfälligen historischen Vorläufer: Die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Sie entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zwischen Niederdorfelden und Niederrodenbach heraus zu einem respektablen Territorium, das von der Reichsstadt Frankfurt bis fast vor die Tore Fuldas reichte. Außerdem erwarben die Hanauer Herren, ab 1429 Grafen, umfangreichen Streubesitz in der Wetterau, das Gebiet um Babenhausen, Orte am Taunus und die bedeutende Grafschaft Lichtenberg im Elsass. Nach Luthers Thesenanschlag von 1517 war die konfessionelle Frage in der Grafschaft Hanau-Münzenberg noch lange ungeklärt. Mainzer Kirchenvisitatoren stellten 1549 fest, dass lediglich in wenigen Orten noch ein katholischer Geistlicher wirkte. Alle anderen Gemeinden waren protestantisch. Es gab lange keine verbindliche Kirchenordnung für die Grafschaft und jeder Pfarrer konnte nach eigenem Gusto handeln. 1579 übernahm man die lutherische Kirchenordnung von Hanau-Lichtenberg. Als der in streng reformiertem Sinne erzogene Philipp Ludwig II. als 19jähriger im Jahre 1596 auf den Grafenstuhl gelangte, setzte er die Kirchenverbesserung im reformierten, calvinistischen Sinn durch. Nur ein Jahr nach seinem Regierungsantritt holte er niederländische Glaubensflüchtlinge, die zunächst im lutherischen Frankfurt lebten, nach Hanau und gründete mit ihnen die bald prosperierende Neustadt. Der Vortrag wird diesen Prozess der Ausbildung einer Landesherrschaft mit aufschlussreichem Kartenmaterial nachzeichnen, er zeigt aber auch die bedeutendsten Hanauer Territorialherren sowie Aufnahmen der ehemaligen hanauischen Residenzen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Zwischen 1906 und 1912 gehörte der in Zwickau geborene Max Pechstein, der ab 1903 drei Jahre lang an der Kunstakademie Dresden studiert hatte, der Künstlervereinigung „Die Brücke“ an. Ebenso wie etwa Ernst Ludwig Kirchner oder Karl Schmidt-Rotluff versuchte er, subjektive Gefühle bildlich so temperamentvoll umzusetzen, dass sie den Betrachter intensiv und sinnlich berühren. Dabei waren ihm Farbe und deren gestischer Auftrag neben Formvereinfachungen das wichtigste gestalterische Mittel. Neben Henri Matisse, dessen Arbeiten er in Paris sah, war für ihn die Kunst von Vincent van Gogh ein entscheidender Impuls. Der Vortrag stellt Werke aus den unterschiedlichsten Schaffensphasen des Künstlers vor und legt seine Inspirationsquellen wie Reisen und Aufenthalte an der Kurischen Nehrung und der Süd- und Ostsee offen. In Anlehnung an die umfangreiche Pechstein-Ausstellung im Kunstmuseum Wiesbaden im Frühjahr 2024 wird anschaulich, wie die Sonne zu einem zentralen, kreativen Motiv im Schaffen des Künstlers wurde. Kurz vor seinem Tod 1955 wurde Pechstein noch zur Teilnahme an der documenta 1 in Kassel eingeladen.
Die herausragende Sammlung des Wallraf-Richartz-Museum & der Fondation Corboud in Köln Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud - kurz Wallraf genannt - gehört zu den ältesten Museen Kölns und besitzt mit Werken vom Mittelalter bis zum frühen 20. Jahrhundert eine der großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands. Seine Sammlung impressionistischer Malerei ist gar die größte in Deutschland - nicht zuletzt dank der Gemälde der Fondation Corboud, die im Jahre 2001 als Stiftung des Schweizer Sammlers Gérard J. Corboud und seiner Frau an das Wallraf übergegangen sind. Sehenswerte Werke von Gustave Caillebotte, Edvard Manet, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, August Renoir, Paul Signac, Alfred Sisley und den Bildhauern Jean-Baptiste Carpeaux und Auguste Rodin werden vorgestellt und geben einen eindrucksvollen Überblick über die künstlerischen Neuerungen des Impressionismus. Unter dem Titel „1863 • PARIS • 1874: Revolution in der Kunst“ zeigte das Wallraf im Frühjahr / Sommer 2024 eine große Sonderausstellung, die den Weg der französischen Malerei vom Salon bis zum Impressionismus nachzeichnete und mit weltweiten Leihgaben veranschaulichte; auch davon wird im Vortrag die Rede sein.
Vortrag am Dienstag, 20. Mai 2025 Die Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Mitte des Reichs am Untermain und in der Wetterau gelegen, war von den Ereignissen und Folgen des Großen Krieges besonders hart betroffen. Die Bevölkerungsverluste durch Mord, Hunger und Seuchen dürften mindestens 50% betragen haben. Gleichzeitig erlebte die Grafschaft - dank des Schwedenkönigs Gustaf Adolf - kurzzeitig ihre größte Ausdehnung durch die Angliederung kurmainzischer Gebiete sowie die neunmonatige Blockade Hanaus mit ihrer Aufhebung im Juni 1636. Nach den Westfälischen Frieden von 1648 musste die traumatisierte Bevölkerung nahezu bei Null anfangen. Viele Hofstellen waren verwaist, in den Ställen befand sich kaum Vieh und für manche anspruchsvolleren Gewerbe gab es keine Kunden mehr. Zahlreiche Dörfer benötigten mehr als drei Generationen, um den Vorkriegsstand ihrer Einwohnerzahl wieder zu erreichen - trotz starker Zuwanderung. Im Jahr 1736 starb die Hanauer Grafenfamilie mit dem Tod von Johann Reinhard III. im Mannesstamm aus. Das Hanauer Gebiet fiel nun aufgrund entsprechender Erbregelungen an die größeren Nachbarn Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Unter Erbprinz Wilhelm erlebte Hanau zwischen 1760 und 1785 eine glanzvolle Hofhaltung und rege Bautätigkeit. Infolge der Französischen Revolution erfuhr unsere nähere Heimat eine wechselvolle Geschichte unter unterschiedlichen Landesherren. Im Jahr 1813 lieferte Napoleon hier seine letzte Schlacht auf deutschem Boden und schließlich eigneten sich die Preußen nach dem Deutschen Krieg von 1866 unsere Region an. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht Wer krank ist oder durch einen Unfall handlungsunfähig, braucht eine Person, die ihn vertreten darf, vorübergehend oder auf Dauer. Entweder wird ein gerichtlicher Betreuer bestellt. Oder man hat selber durch eine Vorsorgevollmacht vorgesorgt, dass einen eine Vertrauensperson betreuen darf. Patientenverfügung bedeutet, wie möchten Sie im Fall einer schweren Krankheit (nicht mehr) behandelt werden. Und dafür brauchen Sie wieder die Vertrauensperson, die Ihre Wünsche durchsetzt. Zur Vorsorge gehört auch eine erbrechtliche Regelung. Das Testament wird kurz erklärt. Wie man alles am Besten macht und worauf man achten sollte, wird in diesem Vortrag erläutert. Die erfahrene Rechtsanwältin erklärt es anhand von Beispielen aus dem wirklichen Leben. Es werden auch Tipps gegeben. Das Motto der Referentin „Einfach -für Sie-verständlich“ garantiert, dass das Thema auch für Laien wie Sie verständlich dargestellt wird. Und bringen Sie Fragen mit. Sie werden gerne beantwortet. Die Referentin ist seit 30 Jahren als Rechtsanwältin tätig. Seit 2012 hat Sie sich auf das Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht spezialisiert.
Technikvortrag am Donnerstag, 22. Mai 2025 Seit 1924 hat der Hafen eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt Hanau und das Umland. Wie ist der Stand heute und welche Rolle kann der Hafen bei der anstehenden Verkehrswende spielen? Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 3. Juni 2025 Nach Johann Wolfgang von Goethe ist Thomas Mann (1875-1955), geboren in Lübeck, der berühmteste deutsche Dichter. Die „Buddenbrooks“, „Der Zauberberg“, „Der Tod in Venedig“ und die humorvollen „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ zählen zu seinen bekanntesten Werken. Im Ersten Weltkrieg national eigestellt, war er in der Weimarer Republik ein entschiedener Verfechter der Demokratie und ein wortstarker Warner vor dem Nationalsozialismus. 1933 ging er ins Exil, zunächst in die Schweiz und dann in die USA, wo der Nobelpreisträger von 1929 zum literarischen Weltstar wurde. Während des Zweiten Weltkriegs richtete er über die britische BBC fünf Jahre lang glühende Appelle an seine „Deutschen Hörer“. Nach Kriegsende wollte er nicht in seine Heimat zurückkehren und wählte schließlich Zürich als Wohnsitz, wo er am 12. August 1955 starb. Zum 150. Geburtstag des Dichters spricht Hans Sarkowicz nicht nur über Leben und Werk des Schriftstellers, sondern auch über seine Frau Katja und seine ebenfalls literarisch begabten Kinder. Zu hören sind auch Originalaufnahmen mit Thomas Mann. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Dienstag, 10. Juni 2025 Der Große Krieg und seine Folgen für unsere Region. Ein Überblick Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der keinesfalls alleine ein Religionskrieg war, gilt als eine der größten Katastrophen in der deutschen Geschichte. Am Ende waren weite Teile des Landes weitgehend verwüstet und seine politische Zersplitterung wurde im Westfälischen Frieden festgeschrieben. In manchen Gebieten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation betrugen die Menschenverluste über 50 Prozent. Süd- und Mittelhessen, mitten im Reich gelegen, litten besonders unter den Kriegszügen durchziehender Heere, die hier Quartier nahmen, die Ernten requirierten, brandschatzten, mordeten und Seuchen einschleppten. Der Krieg traf das Wirtschaftsgefüge bis ins Mark. Auf dem Land bedeutete dies, dass nach 1648 viele Bauernstellen leer standen und große Areale einst fruchtbaren Ackerbodens wüst lagen. Manchem eröffnete der Krieg allerdings eine neue Perspektive. Für viele Überlebenden, die vorher niemals diese Aussicht gehabt hätten, bot sich nun die Möglichkeit, etwa in der Wetterau eine freie Bauernstelle zu bewirtschaften. Mancher zugewanderten Söldner- oder Tagelöhnerfamilie gelang dadurch ein unerwarteter sozialer Aufstieg. In Hanau erinnert das Lamboyfest bis heute an die neunmonatige Blockade der Festung durch eine kaiserliche Armee unter Wilhelm Lamboy und den Entsatz durch hessische und schwedische Truppen unter dem Kommando von Landgraf Wilhelm V. im Juni 1636. Der PPT-Vortrag von Erhard Bus will einen Überblick zu dieser bewegten Epoche geben, den die Vorträge von Dr. Pauline Puppel und Dr. Michael Müller anhand konkreter Themen weiter vertiefen werden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Samstag, 14. Juni 2024 Der Ankündigungstext lag zur Drucklegung nicht vor. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Sonntag, 15. Juni 2025 Durch die seit Gründung der Neustadt in wenigen Jahrzehnten fertiggestellte Stadtbefestigung wurde Hanau zu einem strategisch wichtigen Schauplatz im Dreißigjährigen Krieg. Der Vortrag beleuchtet die Befestigungsanlagen der Stadt und die Auswirkungen des Krieges auf ihre Bewohner mit Schwerpunkt auf historischen Quellen zur Blockade 1635/36. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Lesung am Dienstag, 17. Juni 2025 Wer kennt Jack Londons Geschichten nicht, wie „Lockruf des Goldes“, „Der Ruf der Wildnis“ oder „Der Seewolf“? 1876 in San Francisco in einfache Verhältnisse geboren, liegen schwere Jahre hinter ihm, als ihm 1903 mit „Der Ruf der Wildnis“ der Durchbruch als Schriftsteller gelingt. Gold hat er zwar nicht gefunden in Alaska, aber einen Schatz an Eindrücken und Geschichten mit nach Hause gebracht. Bekanntes und weniger Bekanntes aus seiner Feder, Äußerungen von Freunden und Weggefährten sowie Geschichten über seine Bücher lassen eine Biografie zwischen Abenteuern und Zukunftsträumen lebendig werden (Teil 2 folgt im Herbst). Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 24. Juni 2025 Als der Hanauer Anzeiger am 27. September 1725 erstmals als „Wöchentliche Hanauer Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ erschien, war das Blatt eine „Pionierpflanze“ in der deutschen Zeitungslandschaft. Landesherrliche Initiative seitens Johann Reinhard III., dem letzten Hanauer Grafen, hatte Hanau damit nach Wien, Frankfurt und Hamburg zu einem frühen Erscheinungsort periodischer Publikationen, Vorläufern unserer Tageszeitungen, gemacht. Der Vortrag beschreibt die Zeitumstände in der Grafschaft Hanau nach dem Aussterben des Grafenhauses im Mannesstamm und den Übergang an Hessen-Kassel, der den Weg in Hanaus „Güldenes Zeitalter“ in der Ära des Erbprinzen Wilhelm öffnete. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.