Konzentrationslager waren ein wichtiges Instrument des faschistischen Terrorapparates. Beginnend mit „wilden KZs" wurde 1933 in Dachau das erste „Schutzhaft"-Lager zur Ausschaltung von politischen Gegnern und „Volksfeinden" eingerichtet. Es folgten zahlreiche regionale KZ unter der Verantwortung der SS-Totenkopfverbände. In Vorbereitung des Krieges wurden mehrere kleinere Lager aufgelöst und große Lager, so Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen errichtet. Die Konzentrationslager hatten unterschiedliche Funktionen: Haft-, Zwangsarbeits- und Vernichtungslager. Berüchtigte Vernichtungslager waren Auschwitz, Majdanek, Sobibor, Treblinka und Mauthausen. In Buchenwald wurde Vernichtung durch Arbeit betrieben. Diese Veranstaltung findet in Kooperations mit der VVN-BdA Main-Kinzig, der Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland und Pinot - Jüdische Bildungsbausteine gUG statt. Änderungen im Programm bleiben vorbehalten Für die Teilnahme ist der Besuch eines Vorbereitungsabends für inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der Exkursion Vorraussetzung.
Vortrag am Dienstag, 12. November 2024 „Rachel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen“ (Jeremia 31,15). Dieser Text steht auf dem Gedenkstein von 1964 in der Nordstraße, vormals Judengasse. Die Inschrift berührt wie das Schicksal der Menschen, die die Deportationen aus Hanau während der NS-Zeit nicht überlebt haben. Viele Hanauer nehmen vielleicht an, dass die am 10. November 1938 zerstörte jüdische Synagoge genau an diesem Ort stand. Aber sie stand gegenüber dem Gedenkstein in der Straßenbiegung, von ihr ist nichts erhalten geblieben. So stellt sich die Frage, wo war ihr tatsächlicher Standort, wie sah sie aus? 1608 ist die Synagoge, das jüdische Gotteshaus, im Zentrum des neu entstandenen Hanauer Judengettos errichtet worden. Sie war für 330 Jahre, bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten, der Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Hanau. Moritz Daniel Oppenheim, der berühmte Maler des jüdischen Lebens, wurde 1800 in der Judengasse geboren. Einige Gemälde von ihm zeigen vermutlich Szenen in der Hanauer Synagoge. Bei ihren Recherchen fand die Referentin Dokumente, welche über die Geschichte des Schicksals der Synagoge und der jüdischen Gemeinde vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Existenz berichten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Technik-Vortrag am Donnerstag, 14. November 2024 In diesem Vortrag zeigen wir die Möglichkeiten auf, die ChatGPT beim Verfassen von Texten für z. B. Hausarbeiten bietet. Wir beleuchten, wie ChatGPT Schülerinnen und Schülern als kreativer Assistent zur Seite stehen kann, um den Schreibprozess zu vereinfachen - von der Ideenfindung bis hin zur Formulierungshilfe. Gleichzeitig adressieren wir die damit verbundenen Risiken, wie das Potenzial für unerlaubtes Kopieren und die Herausforderungen im Hinblick auf authentische Leistungsnachweise. Ein zentraler Aspekt des Vortrags wird sein, wie man Texte in das Tool einbinden und spezifische Fragen formulieren kann, um das Verständnis und die kritische Auseinandersetzung mit dem Material zu fördern. Dieser Vortrag richtet sich an Lehrkräfte, Schüler und Eltern, die mehr über die effektive und verantwortungsbewusste Nutzung von ChatGPT im Schulkontext erfahren möchten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Was ist eigentlich Geschichte? Wer „macht“ Geschichte? Welche Erinnerungen – und von wem – haben einen Platz und welche nicht? Und was hat das mit einer demokratischen Gesellschaft zu tun? Diesen Fragen geht der Bildungsurlaub „Wissensrouten – Religiöses Leben in Hanau“ nach. Reliogiöse Gemeinschaften sind ein Teil der Hanauer Stadtgesellschaft. Nirgends ist das so deutlich sichtbar wie in der Teilung zwischen Altstadt und Neustadt. Aber auch heute nehmen zahlreiche religiöse Gemeinschaften am Alltag in der Hanauer Stadtgesellschaft teil. Von jüdischen Gemeinde, über Christliche Kirchen und muslimische Gemeinden - Wer sind die Menschen, die sich in diesen Gemeinschaften engagieren? Auf welche Geschichte schauen sie in der Stadt zurück? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen diesen Gemeinschaften? Die Wissensrouten geben Ihnen die Möglichkeit zur Thematik Religiöses Leben zu recherchieren, Interviews zu führen und sich mit einem eigenen selbstbestimmten Fokus mit der Geschichte und Gegenwart in der Stadt auseinanderzusetzen. Ihre Entdeckungen bereiten Sie mit der Methode des medialen Geschichtenerzählens auf. Dafür machen Sie sich mit den Arbeitstechniken für eine multimediale Produktion vertraut, verfassen Texte und trainieren, diese mediengerecht zu sprechen und aufzunehmen. Im Anschluss setzen Sie die einzelnen Bestandteile zu einem Medienbeitrag zusammen und lernen nebenbei die Geschichten interessanter Menschen kennen. Nach dem Bildungsurlaub werden Ihre Beträge auf Wissensrouten-karte.de veröffentlicht. Dort ist die eigens dafür erstellte Online-Landkarte des Hessischen Volkshochschulenverbands zu finden. Die Ergebnisse Ihrer Recherche sind so öffentlich zugänglichen und tragen zum Angebot an Medien über unsere Stadt und ihre Bürger bei. Die Seminarwoche ist als Bildungsurlaub anerkannt und für jeden frei buchbar. Die Teilnahme ist gebührenfrei durch Förderung aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025.
Vortrag am Dienstag, 19. November 2024 Optimistische Zukunftsprognosen, die noch auf die „Rettung“ der Welt und des Klimas gerichtet sind, sind desavouiert. Bei weiten Teilen der Bevölkerung - vor allem auch bei Jugendlichen - verfestigen sich pessimistische Zukunftserwartungen. Der Krisenbegriff wird zunehmend durch den der „Katastrophe“ ersetzt. Die wirtschaftlichen Krisenprozesse, die Klimakrise und die globale Epidemie („Corona“) werden durch den Krieg in Europa und seine Folgen zu einem noch einmal zugespitzten Katastrophenszenario verbunden. Prof. Deppe wird über die „neue Weltordnung“ sprechen, die durch die Blockbildung zwischen dem „Westen“ und dem „Süden“ entsteht und die mit zunehmenden Konflikten und Kriegen verbunden ist. Er wird fragen, wie sich der „neue“ Kalte Krieg vom „alten“ Kalten Krieg nach 1945 unterscheidet. Dabei wird natürlich auch auf die „Zeitenwende“ eingegangen werden, die der deutsche Bundeskanzler als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Namen der Bundesregierung verkündet hat. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Technik-Vortrag am Donnerstag, 21. November 2024 Die Energieversorgung unterliegt einem stetigen Wandel. Während vor Liberalisierung der Energiemärkte das Thema Energieversorgung keinen größeren Stellenwert im Leben eines Bürgers hatte, ist Energie und Versorgungssicherheit spätestens seit der „Energiekrise“ in den Fokus der Bürger gerückt. Wir laden Sie herzlich auf die Reise des Wandels eines Energieversorgers zum Energiedienstleister ein. Wo liegen die Herausforderungen und wie wird sich die Energieversorgung der Stadt Hanau in Zukunft weiterentwickeln. Ist Klimaneutralität bis 2040 zu stemmen und wie unterstützen die Stadtwerke Hanau GmbH diese Ziele? Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 26. November 2024 Hanau war lange Zeit Zentrum einer überaus innovativen Druckindustrie. Seit Ende des 19. Jahrhunderts entstanden hier zahlreiche „Lithographische Kunstanstalten“. In der Weiterentwicklung der von Alois Senefelder (1771-1834) erfundenen Technik des Steindrucks - es war im 19. Jahrhundert das Druckverfahren, das die industrielle Fertigung von farbigen Massenmedien zu günstigen Preisen ermöglichte - wurde vor allem für die aufblühende Hanauer Tabakindustrie die Ausstattung der Zigarrenkistchen in höchster Qualität produziert. Auf dem sich um 1900 entwickelnden Markt für Ansichts- und Grußkarten war Hanau ebenfalls führend. Auch jenseits des Mains in Steinheim und Klein-Auheim wurden Etiketten und Ansichtskarten produziert. Weltmarktführer war lange Zeit die Hanauer Firma Heinrich & August Brüning, die im Mittelpunkt des Vortrags steht. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Technik-Vortrag am Donnerstag, 28. November 2024 Katalysatoren sind vielseitige und nützliche Helfer für Umweltschutz und Industrie, deren Einsatz jedoch oft unbemerkt bleibt. Hergestellt in Gelnhausen und weltweit eingesetzt, ist ihre Bedeutung in Alltagsprodukten nicht zu unterschätzen. Erfahren Sie in diesem Vortrag, welche Rolle Katalysatoren in Kaffeeröstereien und der Textilindustrie spielen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 3. Dezember 2024 Die Dampflokomotive war von Anfang an das prägende Symbol für die Eisenbahn. Ihre besondere Arbeitsweise, die auf der direkten Wirkung des Dampfs auf die Treibräder der Fahrzeuge beruhte, sowie ihre durch den Dampf erzeugten Arbeitsgeräusche waren weit über 125 Jahre charakteristisch für diese Form der Fortbewegung. Durch den Einsatz neuer Techniken wie dem elektrischen Antrieb sowie dem Dieselantrieb konnten jedoch bis Mitte des 20. Jahrhunderts ebenbürtige Leistungen mit weniger Wartung und höherem Wirkungsgrad erreicht werden. Dies führte zum allmählichen Niedergang der Dampfepoche. Mit eindrucksvollen Bildern aus seinem umfangreichen Eisenbahn-Farbdia-Archiv wird Dr. Rolf Brüning an die Zeit erinnern, als es auf Deutschlands Schienen noch kräftig gedampft hat. Das betrifft nicht nur wichtige Hauptstrecken, die inzwischen elektrifiziert sind, sondern auch etliche Nebenbahnen, von denen einige bereits seit Jahrzehnten stillgelegt worden sind. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 10. Dezember 2024 Spätestens mit den Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 wurde deutlich, was Autorinnen und Autoren in Deutschland zu erwarten hatten. Wer dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber stand, musste mit Verfolgung rechnen. Bis auf wenige flohen alle, die das literarische Leben der Weimarer Republik bestimmt hatten: Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Else Lasker-Schüler, Irmgard Keun, Joseph Roth, Kurt Tucholsky, Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin und viele andere. Die Emigration bedeutete für die meisten Not und Vereinsamung, nur wenige schafften es, im Exil eine neue Existenz aufzubauen. Und nach dem Krieg hatten es die Vertriebenen bis auf wenige Ausnahmen schwer, in der Bundesrepublik wieder Fuß zu fassen. Hans Sarkowicz berichtet in seinem Vortrag mit Bildern und Originaltönen vom literarischen Leben im Exil und der schwierigen Rückkehr. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 17. Dezember 2024 Die älteste Ansicht der Stadt Hanau stammt aus dem Jahr 1595 (Holzschnitt im „Theatrum Urbium“ von Abraham Saur). Die Gründung der Neustadt Hanau im Jahr 1597, der Bau einer modernen Festung und der Dreißigjährige Krieg hatten zur Folge, dass seit dem frühen 17. Jahrhundert viele Stadtansichten angefertigt wurden. Bekannt geworden ist vor allem der Kupferstich von Matthäus Merian d. Ä. aus dem Jahr 1632, veröffentlicht in seiner „Topographia Hassiae“. Der Vortrag zeigt die frühesten Ansichten des alten Hanau vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, bis die napoleonische Ära (Niederlegung der Festungswälle auf Befehl Napoleons vom 5. November 1806) und die beginnende Industrialisierung - mit dem Eisenbahnbau ab 1848 - im 19. Jahrhundert das Stadtbild erneut ganz wesentlich veränderten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.