...mit diesen Worten betitelte Prof. Dr. Annita Kalpaka, Erziehungswissenschaftlerin und Diplom-Volkswirtin bereits 1994 ihr mittlerweile berühmtes Buch. Seitdem haben in Deutschland viele Debatten stattgefunden, die an vielen nicht spurlos vorbei gegangen sind: U. a. Rassismus in Kinderbüchern, Rassismus im Fußball, die Umbenennung von kolonial geprägten Straßennamen, der Hashtag #MeTwo, Demonstrationen rund um die Black-Lives-Matter-Bewegung. Die Frage "Woher kommst du?" ist offenbar nicht mehr angebracht. Viele sind verunsichert, was man denn eigentlich noch sagen darf - und überhaupt: Wie man sich verhalten soll. Doch was versteht man eigentlich unter Rassismus? Was erleben Menschen, wenn sie Rassismus erfahren? Kann man auch als sogenannte "bio-deutsche Person" im Ausland Rassismus erleben? Was heißt es, wenn manchmal gesagt wird, unsere Gesellschaft sei "strukturell rassistisch"? In diesem Workshop greifen wir ausgewählte Diskussionen aus Medien und Alltag auf. Wir bieten Ihnen Hintergrundwissen rund um diese Debatten an. Selbst nicht rassistisch sein – das ist ganz schön schwierig. Im Workshop stellen wir Ansätze vor, was man tun kann, wenn man Rassismus etwas entgegensetzen möchte. In der Teilnahmegebühr sind kalte und warme Getränke sowie ein Mittagessen für den Tag enthalten. Diese Veranstaltung findet innerhalb der Interkulturellen Wochen des Main-Kinzig-Kreises in Kooperation mit dem DGB Südosthessen, der vhs der Bildungspartner Main-Kinzigund dem beratungsNetzwerk hessen - für Demokratie und gegen Rechtsextremismus unter dem Dach von Arbeit und Leben Main-Kinzig statt. Veranstaltungsort: Bildungshaus Main-Kinzig, Frankfurter Str. 30, Gelnhausen Anmeldung auf: www.bildungspartner-mk.de
Jährlich fliegen ca. 4 Millionen deutsche Touristinnen und Touristen nach Mallorca. Die Insel bietet tatsächlich alle Voraussetzungen für einen idealen Aufenthalt: Herrliche Strände und verschwiegene Buchten, das Bergmassiv der Tramuntana mit den intakten Wäldern, freundliche Menschen und ein angenehmes Klima. Aber wie viele interessieren sich für die Balearen unter der Franco-Diktatur und nehmen heute die Wahrzeichen und Symbole des antifaschistischen Mallorcas wahr? Am Passeig del Born de Molinar im ehemaligen Arbeiterviertel El Molinar der mallorquinischen Hauptstadt Palma, das heute eins der beliebtesten Touristenziele ist, steht auf einem hohen Steinsockel die bronzene Büste einer jungen Frau. Die am 1. Oktober 1912 geborene Aurora Picornell, eine gelernte Näherin, sie hatte sich schon früh für die Rechte der Frauen eingesetzt. Dass 1934 erstmals der Frauentag auf Mallorca begangen wurde, war ihrer Aktivität geschuldet. Aurora und die „Roten von El Molinar“ wurden zuerst ins Kloster Montuiri gebracht und dort gefoltert und anschließend in Porreres ermordet. Ihre Gebeine wurden noch nicht gefunden. Die Mordkommandos der Falange, der mallorquinischen Faschisten, wüteten mit einer besonders üblen Methode: Nach einer formalen Freilassung wurden die Republikaner entführt und irgendwo an einer Friedhofsmauer oder einfach auf freiem Feld ermordet. In den letzten Jahren wurden dort mehrere der Hingerichteten exhumiert. Dozent: Dr. Werner Abel In Kooperation mit dem VVN-BdA Main-Kinzig
Seit vielen Jahrhunderten werden Juden für Verbrechen, Seuchen und Unglücke verantwortlich gemacht. Bis heute werden sie zum Opfer von aberwitzigen Gerüchten, die sich teilweise seit dem Mittelalter halten.1144 wurde der englische Lehrling William im Wald von Norwich tot aufgefunden. Seine Mutter verbreitete das Gerücht, nur die Juden könnten dafür verantwortlich sein, ohne dass es für die Behauptungen Beweise gab. Durch den Einzug rechtsextremer Abgeordneter in den deutschen Landtagen und im Bundestag werden antisemitische Äußerungen von Politikern, mitunter gepaart mit Verschwörungstheorien, stärker beachtet. 2018 unterstellte der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider in einer Rede dem Zentralrat der Juden, er wolle mithilfe des Islam "multikulturelle Verhältnisse herbeiführen" und das deutsche Volk abschaffen. Wir wollen den Theorien nachgehen und darüber diskutieren, wir dagegen uns engagieren können
Was ist eigentlich Geschichte? Wer „macht“ Geschichte? Welche Erinnerungen – und von wem – haben einen Platz und welche nicht? Und was hat das mit einer demokratischen Gesellschaft zu tun? Diesen Fragen geht der Bildungsurlaub „Wissensrouten – Fluchtgeschichten aus Hanau“ nach. Geflohene Menschen sind ein Teil der Hanauer Stadtgesellschaft. Das ist nicht erst seit der Ankunft geflüchteter Menschen seit 2022 aus der Ukraine so. Schon im 16. Jhd. Kamen geflohene Hugenotten nach Hanau. In diesem Kurs begeben Sie sich auf Spurensuche und erfahren mehr über die Hintergründe und Erfahrungen von Menschen, die durch die Epochen aus verschiedenen Gründen ihre Heimatländer verlassen mussten. Sie werden die Möglichkeit haben, ihre Geschichten zu hören und zu verstehen, wie sie ihre Reise gemeistert haben und wie sie sich in ihrem neuen Zuhause zurechtfinden. Wir werden auch über die Herausforderungen sprechen, denen Flüchtlinge gegenüberstehen, wenn sie in ein neues Land kommen, und wie wir als Gesellschaft dazu beitragen können, ihnen zu helfen. Die Wissensrouten geben Ihnen die Möglichkeit zur Thematik Flucht zu recherchieren und sich mit einem eigenen selbstbestimmten Fokus mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Ihre Entdeckungen bereiten Sie mit der Methode des medialen Geschichtenerzählens auf. Dafür machen Sie sich mit den Arbeitstechniken für eine multimediale Produktion vertraut, verfassen Texte und trainieren, diese mediengerecht zu sprechen und aufzunehmen. Im Anschluss setzen Sie die einzelnen Bestandteile zu einem Medienbeitrag zusammen und lernen nebenbei die Geschichten interessanter Menschen kennen. Nach dem Bildungsurlaub werden Ihre Beträge zu Geschichte auf Wissensrouten-karte.de veröffentlicht. Dort ist die eigens dafür erstellte Online-Landkarte des Hessischen Volkshochschulenverbands zu finden. Die Seminarwoche ist als Bildungsurlaub anerkannt und für jeden frei buchbar. Die Teilnahme ist gebührenfrei