Blickt man vom Jahr 1990 auf die Entwicklung der westlichen Demokratien, könnte man sich nur verwundert und erschrocken die Augen reiben. Nach dem Ende des Staatssozialismus im Osten Europas und der Auflösung der Sowjetunion wurde der welthistorische Sieg der Demokratien verkündet. Seitdem haben viele Krisen unsere Gesellschaften schwer erschüttert. Der Aufstieg populistischer und extremistischer Parteien war die Folge, wie wir aktuell in den letzten Landtagswahlen sehen können. Der Sturm auf das Kapitol am Ende der Trump-Präsidentschaft hat uns vor Augen geführt, wie gewaltbereit die Gegner sind. Das Vertrauen in die Demokratie und ihre Werte erodiert scheinbar unaufhaltsam. Im Vortrag soll es um die Frage gehen, ob Demokratien diesen Entwicklungen hilflos ausgeliefert sind. Haben Demokratien nicht über viele Jahrzehnte Resilienz erworben, die sie jetzt aktivieren können? Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Demokratiewerkstätten Hanau in Kooperation mit der Familienakademie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung statt. Die Teilnahme ist gebührenfrei durch Förderung aus Mitteln des andes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025.
Vortrag am Dienstag, 17. Dezember 2024 Die älteste Ansicht der Stadt Hanau stammt aus dem Jahr 1595 (Holzschnitt im „Theatrum Urbium“ von Abraham Saur). Die Gründung der Neustadt Hanau im Jahr 1597, der Bau einer modernen Festung und der Dreißigjährige Krieg hatten zur Folge, dass seit dem frühen 17. Jahrhundert viele Stadtansichten angefertigt wurden. Bekannt geworden ist vor allem der Kupferstich von Matthäus Merian d. Ä. aus dem Jahr 1632, veröffentlicht in seiner „Topographia Hassiae“. Der Vortrag zeigt die frühesten Ansichten des alten Hanau vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, bis die napoleonische Ära (Niederlegung der Festungswälle auf Befehl Napoleons vom 5. November 1806) und die beginnende Industrialisierung - mit dem Eisenbahnbau ab 1848 - im 19. Jahrhundert das Stadtbild erneut ganz wesentlich veränderten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 11. Februar 2025 Seit dem Buch „Der fremde Ferdinand“ ist das enfant terrible der Familie ans Licht der Öffentlichkeit getreten. Heiner Boehncke erzählt die spannende Wiederentdeckung des „verlorenen“ Bruders Ferdinand Grimm (1788-1845) und liest die schönsten Stellen aus seinem umfangreichen Werk. Es hat sich herausgestellt, dass der bitterarme Ferdinand im Gegensatz zu seinen Brüdern Jacob und Wilhelm tatsächlich in ganz Deutschland auf der Suche nach Sagen und Märchen herumgewandert ist. Und auch die Geschichte seines traurigen Todes in Wolfenbüttel kann auf neue Weise erzählt werden. Und wenn man bedenkt, dass er ein großer Freund und Kenner von Wäldern, Vögeln und anderen Tieren war, dann hört sich seine Lebensgeschichte wie ein weiteres Märchen der Brüder Grimm an. Alle kleinen und großen Märchenfreunde und Freundinnen sind herzlich eingeladen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 13. Februar 2025 „Rachel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen“ (Jeremia 31,15). Dieser Text steht auf dem Gedenkstein von 1964 in der Nordstraße, vormals Judengasse. Die Inschrift berührt wie das Schicksal der Menschen, die die Deportationen aus Hanau während der NS-Zeit nicht überlebt haben. Viele Hanauer nehmen vielleicht an, dass die am 10. November 1938 zerstörte jüdische Synagoge genau an diesem Ort stand. Aber sie stand gegenüber dem Gedenkstein in der Straßenbiegung, von ihr ist nichts erhalten geblieben. So stellt sich die Frage, wo war ihr tatsächlicher Standort, wie sah sie aus? 1608 ist die Synagoge, das jüdische Gotteshaus, im Zentrum des neu entstandenen Hanauer Judengettos errichtet worden. Sie war für 330 Jahre, bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten, der Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Hanau. Moritz Daniel Oppenheim, der berühmte Maler des jüdischen Lebens, wurde 1800 in der Judengasse geboren. Einige Gemälde von ihm zeigen vermutlich Szenen in der Hanauer Synagoge. Bei ihren Recherchen fand die Referentin Dokumente, welche über die Geschichte des Schicksals der Synagoge und der jüdischen Gemeinde vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Existenz berichten. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 25. Februar 2025 Für Jugendliche waren die 1950er-Jahre eine kulturell öde Zeit. Das betraf allerdings nicht die Hochkultur: Dirigenten wie Furtwängler oder Karajan, die unter der NS-Diktatur groß geworden waren, traten vor einem begeisterten Publikum nach wie vor auf. Die so oft apostrophierte „Stunde Null“ hat es in Wirklichkeit nie gegeben! Die Heranwachsenden sprach das aber überhaupt nicht an. Die in demokratischen Jugendbünden engagierten Jugendlichen (der Vortragende bei den Pfadfindern BdP) sangen Wanderlieder, aber das konnte es auf die Dauer doch nicht sein, irgendetwas fehlte... Die „Erlösung“ brachten Jazz und Rock `n Roll. Das war es! Spontan gründeten sich Schüler-Jazzbands, aber von den Schulen jener Zeit wurden sie kritisch, ablehnend, ja sogar feindlich gesehen. Da bedurfte es einiger Winkelzüge, bis Jazz an der Hohen Landesschule geduldet wurde. Der Vortragende war selbst in der blühenden Hanauer Jazzszene der 50er-Jahre aktiv. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 4. März 2025 Abgabenregister aus dem 16. Jahrhundert belegen, dass zahlreiche Familien aus Hanau Weinberge in Hörstein besaßen. Auch das Hanauer Hospital besaß (vermutlich aus Schenkungen) Weingärten in Hörstein. Aus dem 18. Jahrhundert ist überliefert, dass die Beamten des gräflich-hanauischen Hofes große Mengen Wein in Hörstein, Michelbach und Wasserlos kauften. König Gustav Adolf von Schweden traf am 15. November 1631 in dem durch seine Truppen bereits besetzten Hanau ein und stieg gemeinsam mit der nach Hanau gereisten Königin im gräflichen Stadtschloss ab. Schwedische Truppen hatten bei der Einnahme der Stadt erhebliche Schäden angerichtet, auch Hanauer Männer mussten ihr Leben lassen. Der König, um Wiedergutmachung bemüht, erklärte kurzerhand die bislang dem Kloster Seligenstadt gehörenden Weinberge im nahen Hörstein für erobert und schenkte diese zur Unterstützung der Armen in Hanau dem Hospital und der Kirche in der Altstadt. Diese Schenkung hatte zwar keinen Bestand, die hieraus entstandenen Akten bieten heute aber einen besonderen Aspekt der Geschichte Hanaus im Dreißigjährigen Krieg. Der Vortrag wird mit zahlreichen Abbildungen und Zitaten an wein-historische Verbindungen der Stadt Hanau zum unterfränkischen Umland erinnern. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 11. März 2025 Kaum eine Stadt vergleichbarer Größe konnte bis zu ihrer Zerstörung 1945 so viele Bildpostkarten mit den unterschiedlichsten Motiven aufweisen wie Hanau. Sicherlich lag ein Grund in der hohen Zahl von Soldaten, die in der Garnisonstadt mit mehreren Kasernen weilten und Bildkartengrüße an ihre Verwandten und Freunde schickten. Zahlreiche Sammlungen von Postkarten und Bildpostkarten befinden sich in privatem Besitz in Hanau. Aus einer der größten Privatsammlungen, der von Siegmund Urff, wird eine Auswahl im Vortrag gezeigt werden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 18. März 2025 Im Jahr 2025 ist es 80 Jahre her, dass Hanau am Ende des bereits verlorenen Zweiten Weltkriegs nach mehreren vorangegangenen Angriffen in den Morgenstunden des 19. März 1945 von Bombern der Royal Air Force buchstäblich dem Boden gleichgemacht wurde. Seither gedenkt die Stadt alljährlich dieses fatalen Ereignisses und der über zweieinhalbtausend Toten des Luftkriegs. Dieses Gedenken hat sich in den acht Jahrzehnten seit dem Ereignis deutlich verändert. Die Generation derer, die das alte Hanau noch kannten, ist dabei sich zu verabschieden. Neue Generationen sind nachgewachsen, welche ihre ganz eigene Beziehung zu dieser Stadt und zu diesem Ereignis entwickelt haben. Doch nicht nur das Verhältnis der Bürger zu diesem größten Unglück, welches je über Hanau gekommen ist, hat sich verändert. Auch unsere Kenntnisse über die Hintergründe einer Kriegführung, die nicht mehr zwischen zivilen und militärischen Zielen unterscheidet und deren Bewertung sind heute anders als 1945. Der Vortrag versucht, diese Entwicklung nachzuzeichnen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht
Vortrag am Dienstag, 25. März 2025 Im Sommer 1944 begann mit der Landung der Briten, Kanadier und Amerikaner in der Normandie (6. Juni) sowie der Sommeroffensive der Sowjetarmee das letzte Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Im Osten mussten die deutschen Truppen nach der Niederlage in Stalingrad fast ständig zurückweichen. Ende August 1944 war die Heeresgruppe Mitte der Wehrmacht zerschlagen, und im Januar 1945 war Ostpreußen abgeschnitten. Bis Mitte März 1945 hatten die Westalliierten den Rhein erreicht. Hier sollte ihr Vormarsch gestoppt werden. Allerdings verfügten die deutschen Einheiten weder über die volle Sollstärke noch über ausreichende Bewaffnung, Munition und Treibstoff. Auf alliierter Seite standen ihnen hingegen gut ausgerüstete und versorgte Divisionen gegenüber. In den Abendstunden des 22. März 1945 erreichte die US-Armee bei Oppenheim den Rhein, setzte sofort über und bildete einen Brückenkopf, der in den nächsten Tagen als Ausgangspunkt zur raschen Eroberung des Rhein-Main-Gebietes diente. Der Referent wird in diesem Vortrag den Verlauf der militärischen Aktionen, die Nöte der Bevölkerung und die Sinnlosigkeit des deutschen militärischen Widerstands verdeutlichen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 1. April 2025 Nach dem 19. März prägten Brandruinen und Notbauten für viele Jahre das Hanauer Stadtbild. Anfangs unvorstellbar, entstand aus den Trümmern binnen zwei Jahrzehnten eine moderne Stadt mit wenigen historischen Bauten. Der Vortrag blickt auf die Konzepte des Wiederaufbaus, Diskussionen über das Gesicht der Stadt und den Versuch der Entscheidungsträger, einen Kompromiss zwischen modernen Zweckbauten im Wohnungs- und Schulsektor und einer Anknüpfung an die bauliche Vergangenheit bei Kirchen, Plätzen und Rathäusern zu finden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 22. April 2025 Kriege, Hungersnöte, Unterdrückung und die dadurch verursachte katastrophale wirtschaftliche Lage der Bevölkerung führten dazu, dass viele Menschen im 18. Jahrhundert nur noch die Auswanderung als letzte Möglichkeit sahen, der Misere zu entkommen. „Es ist nicht wie bey Euch, das die Herrschaft die Untertanen plaget“, schrieb der im Jahr 1751 aus dem Odenwald ausgewanderte Johannes Hayn in einem Brief an die alte Heimat. Berichte über ein besseres Leben, genügend Land, weniger Steuern und keine Unterdrückung machten insbesondere die englischen Kolonien in Nordamerika zu einem verlockenden Ziel - so auch für viele Familien aus dem heutigen Flörsbachtal. Überlieferungen von Zeitzeugen aus Flörsbach und Kempfenbrunn geben Einblicke in die Gründe der Auswanderung, die Vorbereitungen und die lange (und gefährliche) Reise über den Atlantik. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 13. Mai 2025 Der Main-Kinzig-Kreis hat im Jahr 2024 auf sein 50jähriges Bestehen zurückgeblickt. Und manche glauben, er sei eine Erfindung unserer Zeit und seine Entstehung wäre das Ergebnis des Zusammenwirkens einiger Kommunalpolitiker mit der Wiesbadener Ministerialbürokratie gewesen. Doch weit gefehlt, der Main-Kinzig-Kreis hat einen augenfälligen historischen Vorläufer: Die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Sie entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zwischen Niederdorfelden und Niederrodenbach heraus zu einem respektablen Territorium, das von der Reichsstadt Frankfurt bis fast vor die Tore Fuldas reichte. Außerdem erwarben die Hanauer Herren, ab 1429 Grafen, umfangreichen Streubesitz in der Wetterau, das Gebiet um Babenhausen, Orte am Taunus und die bedeutende Grafschaft Lichtenberg im Elsass. Nach Luthers Thesenanschlag von 1517 war die konfessionelle Frage in der Grafschaft Hanau-Münzenberg noch lange ungeklärt. Mainzer Kirchenvisitatoren stellten 1549 fest, dass lediglich in wenigen Orten noch ein katholischer Geistlicher wirkte. Alle anderen Gemeinden waren protestantisch. Es gab lange keine verbindliche Kirchenordnung für die Grafschaft und jeder Pfarrer konnte nach eigenem Gusto handeln. 1579 übernahm man die lutherische Kirchenordnung von Hanau-Lichtenberg. Als der in streng reformiertem Sinne erzogene Philipp Ludwig II. als 19jähriger im Jahre 1596 auf den Grafenstuhl gelangte, setzte er die Kirchenverbesserung im reformierten, calvinistischen Sinn durch. Nur ein Jahr nach seinem Regierungsantritt holte er niederländische Glaubensflüchtlinge, die zunächst im lutherischen Frankfurt lebten, nach Hanau und gründete mit ihnen die bald prosperierende Neustadt. Der Vortrag wird diesen Prozess der Ausbildung einer Landesherrschaft mit aufschlussreichem Kartenmaterial nachzeichnen, er zeigt aber auch die bedeutendsten Hanauer Territorialherren sowie Aufnahmen der ehemaligen hanauischen Residenzen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 20. Mai 2025 Die Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Mitte des Reichs am Untermain und in der Wetterau gelegen, war von den Ereignissen und Folgen des Großen Krieges besonders hart betroffen. Die Bevölkerungsverluste durch Mord, Hunger und Seuchen dürften mindestens 50% betragen haben. Gleichzeitig erlebte die Grafschaft - dank des Schwedenkönigs Gustaf Adolf - kurzzeitig ihre größte Ausdehnung durch die Angliederung kurmainzischer Gebiete sowie die neunmonatige Blockade Hanaus mit ihrer Aufhebung im Juni 1636. Nach den Westfälischen Frieden von 1648 musste die traumatisierte Bevölkerung nahezu bei Null anfangen. Viele Hofstellen waren verwaist, in den Ställen befand sich kaum Vieh und für manche anspruchsvolleren Gewerbe gab es keine Kunden mehr. Zahlreiche Dörfer benötigten mehr als drei Generationen, um den Vorkriegsstand ihrer Einwohnerzahl wieder zu erreichen - trotz starker Zuwanderung. Im Jahr 1736 starb die Hanauer Grafenfamilie mit dem Tod von Johann Reinhard III. im Mannesstamm aus. Das Hanauer Gebiet fiel nun aufgrund entsprechender Erbregelungen an die größeren Nachbarn Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Unter Erbprinz Wilhelm erlebte Hanau zwischen 1760 und 1785 eine glanzvolle Hofhaltung und rege Bautätigkeit. Infolge der Französischen Revolution erfuhr unsere nähere Heimat eine wechselvolle Geschichte unter unterschiedlichen Landesherren. Im Jahr 1813 lieferte Napoleon hier seine letzte Schlacht auf deutschem Boden und schließlich eigneten sich die Preußen nach dem Deutschen Krieg von 1866 unsere Region an. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Dienstag, 10. Juni 2025 Der Große Krieg und seine Folgen für unsere Region. Ein Überblick Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der keinesfalls alleine ein Religionskrieg war, gilt als eine der größten Katastrophen in der deutschen Geschichte. Am Ende waren weite Teile des Landes weitgehend verwüstet und seine politische Zersplitterung wurde im Westfälischen Frieden festgeschrieben. In manchen Gebieten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation betrugen die Menschenverluste über 50 Prozent. Süd- und Mittelhessen, mitten im Reich gelegen, litten besonders unter den Kriegszügen durchziehender Heere, die hier Quartier nahmen, die Ernten requirierten, brandschatzten, mordeten und Seuchen einschleppten. Der Krieg traf das Wirtschaftsgefüge bis ins Mark. Auf dem Land bedeutete dies, dass nach 1648 viele Bauernstellen leer standen und große Areale einst fruchtbaren Ackerbodens wüst lagen. Manchem eröffnete der Krieg allerdings eine neue Perspektive. Für viele Überlebenden, die vorher niemals diese Aussicht gehabt hätten, bot sich nun die Möglichkeit, etwa in der Wetterau eine freie Bauernstelle zu bewirtschaften. Mancher zugewanderten Söldner- oder Tagelöhnerfamilie gelang dadurch ein unerwarteter sozialer Aufstieg. In Hanau erinnert das Lamboyfest bis heute an die neunmonatige Blockade der Festung durch eine kaiserliche Armee unter Wilhelm Lamboy und den Entsatz durch hessische und schwedische Truppen unter dem Kommando von Landgraf Wilhelm V. im Juni 1636. Der PPT-Vortrag von Erhard Bus will einen Überblick zu dieser bewegten Epoche geben, den die Vorträge von Dr. Pauline Puppel und Dr. Michael Müller anhand konkreter Themen weiter vertiefen werden. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Samstag, 14. Juni 2024 Der Ankündigungstext lag zur Drucklegung nicht vor. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag zum Lamboyfest am Sonntag, 15. Juni 2025 Durch die seit Gründung der Neustadt in wenigen Jahrzehnten fertiggestellte Stadtbefestigung wurde Hanau zu einem strategisch wichtigen Schauplatz im Dreißigjährigen Krieg. Der Vortrag beleuchtet die Befestigungsanlagen der Stadt und die Auswirkungen des Krieges auf ihre Bewohner mit Schwerpunkt auf historischen Quellen zur Blockade 1635/36. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 24. Juni 2025 Als der Hanauer Anzeiger am 27. September 1725 erstmals als „Wöchentliche Hanauer Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ erschien, war das Blatt eine „Pionierpflanze“ in der deutschen Zeitungslandschaft. Landesherrliche Initiative seitens Johann Reinhard III., dem letzten Hanauer Grafen, hatte Hanau damit nach Wien, Frankfurt und Hamburg zu einem frühen Erscheinungsort periodischer Publikationen, Vorläufern unserer Tageszeitungen, gemacht. Der Vortrag beschreibt die Zeitumstände in der Grafschaft Hanau nach dem Aussterben des Grafenhauses im Mannesstamm und den Übergang an Hessen-Kassel, der den Weg in Hanaus „Güldenes Zeitalter“ in der Ära des Erbprinzen Wilhelm öffnete. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.