Boehncke, Prof. Dr. Heiner
Vortrag am Dienstag, 28. März 2023 Über die Literaturstadt Frankfurt ist viel gesagt und geschrieben worden. Um nicht allzu Bekanntes ein weiteres Mal vorzutragen, sollen bei diesem dritten Teil der Literaturreise durch Hessen vor allem zu Unrecht vergessene oder kaum beachtete Autorinnen und Autoren vorgestellt werden. Alles beginnt mit einer Sage, aus der wir lernen, dass Frankfurt von Karl dem Großen und einer Hirschkuh gegründet wurde. Über die „Goldene Bulle“ gelangen wir zur Wahl- und Krönungsstadt Frankfurt, vor allem zu lebendigen Schilderungen der Krönungsfeierlichkeiten. Einen Schwerpunkt bildet die berühmte Markt- und Messestadt Frankfurt. Was Martin Luther über das Messegewimmel sagte oder Enea Silvio Piccolomini, später als Papst Pius II. bekannt, scheint noch heute aktuell zu sein. Wichtig war die Stadt auch für den „Sturm und Drang“. Hier kommt mit Friedrich Maximilian Springers Roman „Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt in fünf Büchern“ aus dem Jahr 1791 einer der bekanntesten Stoffe der Weltliteratur zur Sprache. Mit Heinrich Heine und Ludwig Börne lernen wir die Judengasse in ergreifenden Schilderungen kennen. Wenn man noch nie etwas über Johann Conrad Friedrich gehört hat, wird man sich nicht wenig über seinen Roman „Vierzig Jahre aus dem Leben eines Toten“ wundern. Mit dem weltbekannten „Struwwelpeter“-Verfasser Heinrich Hoffmann geht es zum IG-Farben-Hochhaus, wo heute die Goethe-Universität auch das Andenken an Heinrich Hoffmann pflegt. Und auch nach Offenbach geht unsere literarische Reise: Hier ergötzen wir uns an den Streichen des jungen Johann Wolfgang Goethe und lernen Bettine von Arnims Großmutter, Sophie von La Roche, kennen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 25. Juli 2023 Im Rhein-Main-Gebiet gibt es zahlreiche Orte, an denen spätestens seit dem Hambacher und dem Wilhelmsbader Fest freiheitsliebende Menschen für eine neue politische und gesellschaftliche Ordnung kämpften, mit Druckschriften, in öffentlichen Versammlungen und zuletzt mit Waffen. Der Bogen spannt sich von Mainz im Westen bis nach Hanau im Osten und von Gießen und Butzbach im Norden bis nach Hemsbach an der Bergstraße, wo noch eine Kanonenkugel in der Front des Bahnhofs von den letzten Kämpfen der Revolutionäre kündet. Der Vortrag führt zu den diesen Orten und stellt die wichtigsten Vertreter und Vertreterinnen der Demokratiebewegung vor. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.