Kurz, Werner
Vortrag am Dienstag, 4. Februar 2025 „Ich 70 Jahre und nicht vorbestraft. Ich bin Jude, wenn Sie so wollen: deutscher Jude!“, so stellte sich der Hanauer Verleger Karl Schustek im Jahr 1963 bei Gericht vor. Man hatte ihn, den zurückgekehrten Emigranten, wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften angeklagt. Das Verfahren fand in der Bundesrepublik große Beachtung, bis hinein ins junge Medium Fernsehen. Dies jedoch nicht ohne unterschwellig antisemitische Begleittöne: Der Jude als Verbreiter von Schmutz- und Schundliteratur war auch in der demokratischen Bundesrepublik ein verbreitetes Narrativ. Der Vortrag wirft angesichts des „neuen“ Antisemitismus unserer Tage einen Blick in diese „Wirtschaftswunderzeit“ und zeichnet den Lebensweg Karl Schusteks (1894-1972) auf. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.
Vortrag am Dienstag, 18. März 2025 Im Jahr 2025 ist es 80 Jahre her, dass Hanau am Ende des bereits verlorenen Zweiten Weltkriegs nach mehreren vorangegangenen Angriffen in den Morgenstunden des 19. März 1945 von Bombern der Royal Air Force buchstäblich dem Boden gleichgemacht wurde. Seither gedenkt die Stadt alljährlich dieses fatalen Ereignisses und der über zweieinhalbtausend Toten des Luftkriegs. Dieses Gedenken hat sich in den acht Jahrzehnten seit dem Ereignis deutlich verändert. Die Generation derer, die das alte Hanau noch kannten, ist dabei sich zu verabschieden. Neue Generationen sind nachgewachsen, welche ihre ganz eigene Beziehung zu dieser Stadt und zu diesem Ereignis entwickelt haben. Doch nicht nur das Verhältnis der Bürger zu diesem größten Unglück, welches je über Hanau gekommen ist, hat sich verändert. Auch unsere Kenntnisse über die Hintergründe einer Kriegführung, die nicht mehr zwischen zivilen und militärischen Zielen unterscheidet und deren Bewertung sind heute anders als 1945. Der Vortrag versucht, diese Entwicklung nachzuzeichnen. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht
Vortrag am Dienstag, 24. Juni 2025 Als der Hanauer Anzeiger am 27. September 1725 erstmals als „Wöchentliche Hanauer Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ erschien, war das Blatt eine „Pionierpflanze“ in der deutschen Zeitungslandschaft. Landesherrliche Initiative seitens Johann Reinhard III., dem letzten Hanauer Grafen, hatte Hanau damit nach Wien, Frankfurt und Hamburg zu einem frühen Erscheinungsort periodischer Publikationen, Vorläufern unserer Tageszeitungen, gemacht. Der Vortrag beschreibt die Zeitumstände in der Grafschaft Hanau nach dem Aussterben des Grafenhauses im Mannesstamm und den Übergang an Hessen-Kassel, der den Weg in Hanaus „Güldenes Zeitalter“ in der Ära des Erbprinzen Wilhelm öffnete. Gebührenfreie Veranstaltung dank IGHA und HGV. Anmeldung erwünscht.